Mai 01, 2016

T-00 Graz/München/Istanbul/Astana


Hallo Leute,

Kann es denn eigentlich noch schlimmer kommen?

Begonnen hat alles damit, dass mir die Lufthansa am Dienstagabend Bescheid gab, das durch den Streik am Mittwoch in Frankfurt am Main, mein Flug nach Astana bzw. der Flug von Graz nach Frankfurt ausfallen wird und mir prompt eine Umbuchen zufliegen lassen welche besagte, dass ich nicht wie geplant über Frankfurt nach Astana fliegen werde, sondern über München und Istanbul. –toll. Statt um 22:00 Uhr komme ich nun also um 02:10 Uhr morgens in Astana an und anstatt 10:45Uhr ist mein Flug nun um 09:45. Wäre alles ja nur halb so schlimm würde sich nicht noch die reine Flugzeit hochpotenzieren. Das positive: ich fliege zum ersten Mal in meinem Leben in die Türkei! Also habe ich mich gegen 08:30 Uhr auf den Weg Richtung Flughafen gemacht – wohlgemerkt in strömenden Regen, starkem Wind und für April eiskalter Temperaturen. Schnell eingecheckt und durch die Security-Kontrolle, gab es schon das erste Problem – ich musste einen Sprengstoffspuren-Test machen, wieso auch immer. Natürlich war dieser negativ und ich kann mir irgendwie auch nicht so recht vorstellen, dass ich wie ein Bombenbauer bzw. Terrorist aussehe aber gut, ich hab immerhin aufgrund meiner leichten Nervosität nicht sonderlich gut geschlafen. Also ging es bei katastrophalem Wetter nach München wo mich dann auch noch ein Schneesturm am Flughafen erwartete – ist ja nicht a-typisch für Süddeutschland und Österreich, Ende April. In München war der Flughafen dann natürlich wie ausgestorben, denn immerhin hatte der Streik auch München getroffen. Ein Menschenleerer Flughafen könnte ja auch von Vorteil sein wenn ich nicht den Terminal wechseln und aufgrund dessen erneut durch die Passkontrolle und den Sicherheitscheck müsste. Der natürlich ewig dauerte, da alle Menschen die sich auf dem Flughafen noch finden ließen und einen Flug hatten durch diese Kontrollen mussten wo jeweils genau 2 Menschen arbeiteten – Gott hab‘ sie seelig. Also rein in den Flieger und los Richtung Istanbul. Da ich ja jetzt nicht mehr mit der Lufthansa flog weil diese ja Streikte wurde ich auf den Star Alliance Partner „Turkish Airlines“ umgebucht. Kurze Hintergrundinformation, Turkish Airlines ist die Fluglinie mit den Weltweit meisten Destinationen und wurde 2015 zur 4. Besten Airline der Welt gekürt, welches dann auch dazu führte, dass  die Flüge mit Turkish zu den positivsten Erlebnissen der ganzen Hinreise wurden. Die Crew war unglaublich freundlich und zur Begrüßung gab es ein kleines Stück Baklava, einer türkischen Spezialität. Danach folgte ein Gurkensalat mit frisch aufgebackenen Brot, Pasta oder Pute und Schokomousse als Dessert, dazu hab es noch Butter und Wasser, wobei das Wasser eigentlich unnötig ist, da man auf Turkish-Flügen so ziemlich jedes Getränk ohne Aufpreis bekommen kann, wie z.B. eine Flasche Sekt oder eine Dose Bier sowie Whiskey oder Cognac etc. wofür man bei der Austrian Airline sowie bei der Lufthansa extra bezahlen müsste. Außerdem haben die Flieger der Turkish Flotte tolle Fernseher in den Sitzen integriert und man bekommt auch seine eigenen (wiederverwendbaren) Kopfhörer dazu und wenn man die Fernbedienung aus dem Sitz nimmt und umdreht, kann man sogar das eine oder andere Spiel via eines Controllers spielen. Auf Langstreckenflügen sind diese Gadgets ja grundsätzlich Gang und gebe aber nicht auf Flügen welche knapp 3 Stunden dauern. Am Flughafen in Istanbul, der zu den größten Flughäfen Europas zählt ging es dann etwas entspannter zu auch wenn dieser überfüllt mit Menschen war. Der Flug nach Astana war auch sehr angenehm und das Essen an Board wieder vorzüglich. Diesmal gab es neben einer Art Joghurt-Salat mit Lachs, Fleischlaibchen mit Püree und Gemüse, dem frischen Brot und dem Wasser eine Kaffeecreme welche wirklich ein Highlight war. Dann endlich die Landung um 02:0 0Uhr morgens Ortszeit in Astana. Raus aus dem Flugzeug, rein in die Empfangshalle und schon hatte ich erst einmal keinen Plan was ich jetzt tun sollte, denn jeder Gast füllte irgendwelche Zettel aus von denen ich keine Ahnung hatte, worum es dabei ging. Der Typ von der Zollbehörde sah auch eher wie Kim Jong Un aus und den wollte ich dann auch nicht um Hilfe bitten. Ein anderer Fluggast erklärte mir, dass jeder einreisende diesen Zettel auszufüllen hat und er borgte mir auch einen Stift, denn den hatte ich jetzt auch nicht bei der Hand, wieso auch? Ich verstand nicht wieso ich den Zettel ausfüllen musste, denn all diese Fragen hatte ich bereits in meinem Visums-Antrag beantworten müssen und hätte sonst kein Visum bekommen z.B. Wieso ich nach Kasachstan reise, wo ich untergebracht bin und wer die Reise finanziert. Als ich endlich draußen war, war es 02:45 Uhr. Ich ging nach draußen und ich wurde nicht wie erwartet abgeholt sondern war erst einmal alleine auf diesem Flughafen. Umgeben von lauter Arbeitslosen Kasachen welche krampfhaft versuchen durch ihre Taxidienste eingereiste Touristen um ihr Geld zu bringen und das auf eine ziemlich aufdringliche Art. Diese Typen wirken im Übrigen alles andere als freundlich. Nachdem dann wirklich niemand auftauchte hab ich schweren Herzens meinen Chef anrufen müssen – um 23:30Uhr deutscher Zeit. Wie unangenehm ist Das bitte? Aber er hat dann die Organisatorin erreicht, bei der es immerhin auch 03:30 Uhr war und sie organisierte mir einen Taxifahrer der mich endlich in mein Hotel brachte. Hätte man mir vor der Reise gesagt in welchem Hotel ich sei, dann hätte ich mir selbst ein Taxi genommen, aber nein, dem war schließlich nicht so. Um 04:15 war ich also endlich im Bett; Hundemüde und Chancenlos einen Blogpost zu verfassen. Deswegen muss ich jetzt mit kurzer Verzögerung posten und versuchen wieder ein wenig Zeit aufzuholen und endlich ein paar Fotos und Videos hoch zu laden.

Bis dahin ein herzliches Glück Auf!

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