Hallo Leute,
Kann es denn eigentlich noch schlimmer kommen?
Begonnen hat alles damit, dass
mir die Lufthansa am Dienstagabend Bescheid gab, das durch den Streik am
Mittwoch in Frankfurt am Main, mein Flug nach Astana bzw. der Flug von Graz
nach Frankfurt ausfallen wird und mir prompt eine Umbuchen zufliegen lassen
welche besagte, dass ich nicht wie geplant über Frankfurt nach Astana fliegen
werde, sondern über München und Istanbul. –toll. Statt um 22:00 Uhr komme ich
nun also um 02:10 Uhr morgens in Astana an und anstatt 10:45Uhr ist mein Flug
nun um 09:45. Wäre alles ja nur halb so schlimm würde sich nicht noch die reine
Flugzeit hochpotenzieren. Das positive: ich fliege zum ersten Mal in meinem
Leben in die Türkei! Also habe ich mich gegen 08:30 Uhr auf den Weg Richtung
Flughafen gemacht – wohlgemerkt in strömenden Regen, starkem Wind und für April
eiskalter Temperaturen. Schnell eingecheckt und durch die Security-Kontrolle, gab
es schon das erste Problem – ich musste einen Sprengstoffspuren-Test machen,
wieso auch immer. Natürlich war dieser negativ und ich kann mir irgendwie auch
nicht so recht vorstellen, dass ich wie ein Bombenbauer bzw. Terrorist aussehe
aber gut, ich hab immerhin aufgrund meiner leichten Nervosität nicht sonderlich
gut geschlafen. Also ging es bei katastrophalem Wetter nach München wo mich
dann auch noch ein Schneesturm am Flughafen erwartete – ist ja nicht a-typisch
für Süddeutschland und Österreich, Ende April. In München war der Flughafen
dann natürlich wie ausgestorben, denn immerhin hatte der Streik auch München
getroffen. Ein Menschenleerer Flughafen könnte ja auch von Vorteil sein wenn
ich nicht den Terminal wechseln und aufgrund dessen erneut durch die
Passkontrolle und den Sicherheitscheck müsste. Der natürlich ewig dauerte, da
alle Menschen die sich auf dem Flughafen noch finden ließen und einen Flug
hatten durch diese Kontrollen mussten wo jeweils genau 2 Menschen arbeiteten –
Gott hab‘ sie seelig. Also rein in den Flieger und los Richtung Istanbul. Da
ich ja jetzt nicht mehr mit der Lufthansa flog weil diese ja Streikte wurde ich
auf den Star Alliance Partner „Turkish Airlines“ umgebucht. Kurze
Hintergrundinformation, Turkish Airlines ist die Fluglinie mit den Weltweit
meisten Destinationen und wurde 2015 zur 4. Besten Airline der Welt gekürt,
welches dann auch dazu führte, dass die
Flüge mit Turkish zu den positivsten Erlebnissen der ganzen Hinreise wurden. Die
Crew war unglaublich freundlich und zur Begrüßung gab es ein kleines Stück Baklava,
einer türkischen Spezialität. Danach folgte ein Gurkensalat mit frisch aufgebackenen
Brot, Pasta oder Pute und Schokomousse als Dessert, dazu hab es noch Butter und
Wasser, wobei das Wasser eigentlich unnötig ist, da man auf Turkish-Flügen so
ziemlich jedes Getränk ohne Aufpreis bekommen kann, wie z.B. eine Flasche Sekt
oder eine Dose Bier sowie Whiskey oder Cognac etc. wofür man bei der Austrian
Airline sowie bei der Lufthansa extra bezahlen müsste. Außerdem haben die
Flieger der Turkish Flotte tolle Fernseher in den Sitzen integriert und man
bekommt auch seine eigenen (wiederverwendbaren) Kopfhörer dazu und wenn man die
Fernbedienung aus dem Sitz nimmt und umdreht, kann man sogar das eine oder
andere Spiel via eines Controllers spielen. Auf Langstreckenflügen sind diese
Gadgets ja grundsätzlich Gang und gebe aber nicht auf Flügen welche knapp 3
Stunden dauern. Am Flughafen in Istanbul, der zu den größten Flughäfen Europas
zählt ging es dann etwas entspannter zu auch wenn dieser überfüllt mit Menschen
war. Der Flug nach Astana war auch sehr angenehm und das Essen an Board wieder
vorzüglich. Diesmal gab es neben einer Art Joghurt-Salat mit Lachs,
Fleischlaibchen mit Püree und Gemüse, dem frischen Brot und dem Wasser eine
Kaffeecreme welche wirklich ein Highlight war. Dann endlich die Landung um 02:0
0Uhr morgens Ortszeit in Astana. Raus aus dem Flugzeug, rein in die Empfangshalle
und schon hatte ich erst einmal keinen Plan was ich jetzt tun sollte, denn
jeder Gast füllte irgendwelche Zettel aus von denen ich keine Ahnung hatte,
worum es dabei ging. Der Typ von der Zollbehörde sah auch eher wie Kim Jong Un
aus und den wollte ich dann auch nicht um Hilfe bitten. Ein anderer Fluggast
erklärte mir, dass jeder einreisende diesen Zettel auszufüllen hat und er
borgte mir auch einen Stift, denn den hatte ich jetzt auch nicht bei der Hand,
wieso auch? Ich verstand nicht wieso ich den Zettel ausfüllen musste, denn all
diese Fragen hatte ich bereits in meinem Visums-Antrag beantworten müssen und
hätte sonst kein Visum bekommen z.B. Wieso ich nach Kasachstan reise, wo ich
untergebracht bin und wer die Reise finanziert. Als ich endlich draußen war,
war es 02:45 Uhr. Ich ging nach draußen und ich wurde nicht wie erwartet
abgeholt sondern war erst einmal alleine auf diesem Flughafen. Umgeben von
lauter Arbeitslosen Kasachen welche krampfhaft versuchen durch ihre Taxidienste
eingereiste Touristen um ihr Geld zu bringen und das auf eine ziemlich
aufdringliche Art. Diese Typen wirken im Übrigen alles andere als freundlich.
Nachdem dann wirklich niemand auftauchte hab ich schweren Herzens meinen Chef
anrufen müssen – um 23:30Uhr deutscher Zeit. Wie unangenehm ist Das bitte? Aber
er hat dann die Organisatorin erreicht, bei der es immerhin auch 03:30 Uhr war
und sie organisierte mir einen Taxifahrer der mich endlich in mein Hotel
brachte. Hätte man mir vor der Reise gesagt in welchem Hotel ich sei, dann
hätte ich mir selbst ein Taxi genommen, aber nein, dem war schließlich nicht
so. Um 04:15 war ich also endlich im Bett; Hundemüde und Chancenlos einen
Blogpost zu verfassen. Deswegen muss ich jetzt mit kurzer Verzögerung posten
und versuchen wieder ein wenig Zeit aufzuholen und endlich ein paar Fotos und
Videos hoch zu laden.
Bis dahin ein herzliches Glück Auf!
Bis dahin ein herzliches Glück Auf!
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